Keine „leblosen“ 2D-Grafiken mehr: Heute präsentieren die Vertriebsleute bei Woll die Maschinen virtuell in Aktion.
3D. Bewegt.
Visual Components macht die Angebote der Woll Maschinenbau GmbH attraktiver und die Inbetriebnahme sicherer.
Auf dem Weg, für ihre Sondermaschinenlösungen in den Bereichen
Automotive, Life Science und General
Industry „digitale Zwillinge“ zu schaffen, ergänzte die Woll Maschinenbau
GmbH in Saarbrücken ihr SoftwarePortfolio um Visual Components.
Inzwischen begeistert die Software
Projektierer und Kunden, und sie
kommt bei der Konstruktion und der
Offline-Programmierung der Roboter
zum Einsatz. Der Schritt zum echten
digitalen Zwilling steht kurz bevor.
Mehr als 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Woll Gruppe – davon gut 60 in der
Konstruktion – entwickeln und fertigen an drei Standorten Sonderlösungen für Montageautomation, Prozesstechnik, Schweißtechnik und nasschemische Prozessanlagen.
Die Kunden aus den Bereichen Automotive, Life Science (Medizintechnik) und General
Industry sind in der ganzen Welt zu Hause. Das Familienunternehmen wurde 2013
in eine Stiftung umgewandelt, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
Die Geschäftsführung ist in dritter Generation in der Hand der Familie, aber auch viele
Mitarbeitende sind Kinder oder gar Enkel ehemaliger oder aktiver Angestellter.
Weiterdenken mit Augenmaß
Organisches Wachstum mit Blick auf Tradition und Bewährtes verbinden sich bei Woll
mit einem klaren Blick auf die Zukunft, dem Bewusstsein für wachsende Anforderungen und steigende Komplexität sowie der Bereitschaft, sich diesen Herausforderungen
zu stellen. Digitalisierung spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Kundenwünsche gehen vor
Im Konstruktionsteam findet sich ein hohes Maß an Expertise und Know-how. „Auch
wenn Autodesk Inventor unsere bevorzugte Konstruktionslösung ist, haben wir verschiedene 3D-CAD-Systeme im Einsatz“, erzählt Yannik Speicher, Bereichsleiter General Industry. Konstruiert wird mit dem System, das auch der Kunde nutzt, damit man
die Daten im jeweils nativen Format übergeben kann. Die Herausforderungen sind
groß: Zum einen müssen Anlagen immer schneller fertig gestellt werden, zum anderen
werden die Produktionsprozesse immer komplexer, und zum Dritten sind die Einkäufer
bei den Kunden oft nicht (mehr) gewohnt, Ablaufdiagramme und 2D-Pläne zu lesen.
„Wer einen solchen Plan sieht, hat häufig Schwierigkeiten, sich vorzustellen, wie groß
die Anlage tatsächlich ist und wie sie arbeitet“, erklärt Robert Spiegel, der für Projektierung und Vertrieb zuständig ist.
Zeigen statt erklären
Bei Woll suchte man nach einer Lösung, diese Kommunikationslücke zu schließen. Die Kunden sollten so früh wie möglich eine
genaue Vorstellung der Abläufe bekommen. Anstelle einer „leblosen“ 2D-Grafik möchte der Vertrieb die Maschinen virtuell in Aktion
vorführen. Klare Vorstellungen von der künftigen Lösung sollen den
Entscheidungsprozess beim Kunden verkürzen. MuM präsentierte
Visual Components, eine Lösung für Projektierung, Konstruktion
und Offlineprogrammierung von Robotern. Das Team bei Woll entschied sich, eine Lizenz zunächst für zwei Jahre zu mieten, um die
Möglichkeiten und den Leistungsumfang des Programms ausgiebig zu testen.
3D-Modelle lernen laufen
In der Einführungsschulung wurden viele Woll-spezifische Fragen
geklärt, und die Freude am Tun wuchs schnell. „Visual Components
ist fast wie ein Computerspiel“, sagt Yannik Speicher. „Es macht
Spaß, und man kommt schnell zu guten Ergebnissen.“ Die Layouts lassen sich sehr komfortabel ändern, so dass man die Projektierung im Dialog mit dem Kunden schnell und effektiv optimieren
kann. Bei den Kunden springt der Funke nun deutlich schneller
über: Anstelle eines Ablaufdiagramms sieht man auf dem Bildschirm
Produkte über Förderbänder fahren, Roboter miteinander arbeiten
und Produkte handhaben.
Projektierung leicht gemacht
Inzwischen hat Woll zwei eigene Lizenzen der Simulationslösung
im Einsatz und startet Projektierungen in der Regel mit Visual Components. Die Lösung stellt einen stetig wachsenden E-Katalog mit
über 2.700 Komponenten zur Verfügung – von Förderbändern und
Staplern bis zu mehr als 1.700 Robotern von ABB, Kuka und anderen Herstellern. Die individuellen Komponenten der Anlagen, die
im eigenen Haus konstruiert werden, lassen sich einlesen. Visual
Components kann die meisten CAD-Formate ohne Konvertierung
verarbeiten. So sparen Planer und Konstrukteure viel Zeit.
Wenn Roboter tanzen
„Bei manchen Anlagen arbeiten fünf oder mehr Roboter auf sehr
engem Raum zusammen. Die Taktung muss hier präzise stimmen“,
erklärt Robert Spiegel. „Solche Abläufe und Zusammenhänge kann
man manuell fast nicht mehr überblicken. Mit Visual Components
lassen sich Abhängigkeiten vorgeben, und mit Hilfe des Programms
wird der optimale Ablauf ermittelt. Die Simulationen stellen auch
sicher, dass es keine Kollisionen gibt und dass alle Bewegungen
wie vorgesehen parallel ablaufen können. Auch die Offlineprogrammierung von Robotern ist mit Visual Components möglich, und diese Funktionen werden bei Woll intensiv genutzt. Die Roboterprogramme lassen sich auf diese Weise schon vor der Montage austesten. Dadurch sinken die Zeiten für die Inbetriebnahme erheblich.
Fast ein digitaler Zwilling
„Unser Ziel, einen echten digitalen Zwilling zu erzeugen, haben wir
noch nicht ganz erreicht“, sagt Yannik Speicher. Doch das Team ist
zuversichtlich, dass im Laufe der Zeit auch die letzten Funktionen
dafür implementiert werden. Klar ist schon jetzt: Die Woll Maschinenbau GmbH spart mit Visual Components viel Zeit, und die Kunden sind zufrieden. Das Gesamtpaket aus Software, Schulung und
Betreuung durch MuM hat sich einmal mehr bewährt.