Mit Autodesk Inventor und Autodesk Vault
sollten die Konstrukteure des Sondermaschinenbauers
Slickers Technology
GmbH und Co. KG in Geldern zum Team
werden. Doch erst eine Neu-Konfiguration
und intensive Schulung durch MuM machten
aus dem Dokumentenmanagementsystem
ein nützliches Werkzeug. Allein
durch die Funktion Plotauftrag sparen die
Konstrukteure heute pro Maschine viele
Stunden Suchzeit.
Unabsichtlich ungebremst in ein Hindernis rasen? – Eine Horrorvorstellung!
Genau deshalb achten Fahrzeughersteller sorgfältigst darauf, dass
die dünnen Rohre für die Bremsflüssigkeit von allerhöchster Qualität sind.
Sie dürfen nicht die kleinsten „Lunker“, also Einschlüsse von Fremdkörpern,
und keine Kratzer aufweisen. Ähnliche Ansprüche haben
Hersteller in der Luft- und Raumfahrt, im Kraftwerks- und oft auch im
Anlagenbau. Um diese Qualität sicherzustellen, bedient man sich zerstörungsfreier
Prüfmethoden mittels Ultraschall.
Weltweit einzigartig
Die meisten Ultraschallprüfanlagen, die schnell und gründlich Rohre
testen können, stammen aus Geldern am Niederrhein. Dort hat sich
Slickers Technology auf die Entwicklung und Herstellung von Ultraschallprüfanlagen
spezialisiert und ein eigenes, weltweit einzigartiges Verfahren
entwickelt. Mehrere Ultraschallköpfe rotieren in hoher Geschwindigkeit
um die Rohre und liefern eine Fülle von Daten, die die Anlage unmittelbar
elektronisch auswertet. Die Rohre werden – wie die Erbsen bei Aschenputtel
– sofort richtig sortiert: die Einwandfreien nach links, der Ausschuss
nach rechts oder umgekehrt. Je nach Anlage werden die fehlerhaften
Stellen auf den Rohren zusätzlich farbig markiert.
Dokumentenmanagement „läuft mit“
Jede Prüfanlage wird exakt nach Kundenanforderungen gefertigt –
ein Einzelstück, das gut und gerne aus 25.000 Einzelteilen bestehen
kann, von denen mehr als 5.000 keine Kaufteile sind, sondern
im eigenen Haus entwickelt und produziert werden. Teile und Baugruppen
werden selbstverständlich nicht für jede Maschine von
Grund auf neu entwickelt, sondern gleich oder zumindest ähnlich
wiederverwendet.
Darum hatte man bei der Einführung von Autodesk Inventor vor
rund zehn Jahren auch gleich Autodesk Vault als Dokumentenmanagementsystem
beschafft. Jedoch hatte man dieses System nur
auf Servern und Arbeitsplatzrechnern installiert, die Möglichkeiten
des Dokumentenmanagements blieben zunächst unerklärt. Die
Konstrukteure arbeiteten im Wesentlichen wie gewohnt weiter und
umgingen die Dokumentenverwaltung, wo immer es möglich war.
Vorteile wirklich ausnutzen
Das änderte sich jedoch, als das Konstruktionsteam von zwei auf
sechs Leute anwuchs und es immer wieder nötig wurde, Daten
auszutauschen, Konstruktionen abzugleichen und Projekte gemeinsam
weiterzuentwickeln. Jörg Kraemer war als Maschinenbautechniker
neu zum Team gestossen und wusste, dass Vault mehr
kann, als Dateien – schlimmstenfalls zur Unzeit – mit einem Schreibschutz
zu versehen. Als neuer CAD-Administrator machte er sich
auf die Suche nach einem Schulungsanbieter für Autodesk Vault.
Anlässlich einer Hausmesse bei MuM stellte sich heraus, dass der
Vault-Experte der Niederlassung nicht nur Know-how in Sachen
Software und Schulung besass, sondern auch ein Bekannter aus
Ausbildungs- bzw. Umschulungszeiten von Jörg Kraemer war.
„Nicht dass der Kontakt zu MuM je schwierig gewesen wäre, aber
eine ‚gemeinsame Vergangenheit‘ macht den Einstieg in die Zusammenarbeit
noch einmal leichter“, erinnert sich Jörg Kraemer.
Das „Zusammentragen“ aller Zeichnungen
zu einem Projekt und die Vorbereitung zur
Ausgabe dauert dank Autodesk Vault auch bei
Großanlagen selten länger als zwei Stunden.
Von 25.000 Einzelteilen einer Maschine
sind über 5.000 Teile Eigenentwicklungen.
Da ist ein Dokumentenmanagementsystem
unerlässlich.
Konfiguration als Dienstleistung
Zunächst wurden die installationsabhängigen Defizite beseitigt:
MuM konfigurierte Autodesk Vault so, dass die wichtigen Funktionen
wie Eingabe von Teil- und Produkteigenschaften (iProperty),
Ein- und Auschecken von Dokumenten, Versionierung, Freigabeprozesse,
Plotaufträge usw. überhaupt nutzbar wurden. Bestandsdaten
wurden sukzessive neben dem Tagesgeschäft ins System
übernommen.
Schulen und überzeugen
Im nächsten Schritt ging es darum, diese Vorteile auch zu kommunizieren.
Schließlich hatten die Konstrukteure schon mehrere
Jahre Erfahrung darin, das Dokumentenmanagement „links liegen“
zu lassen, und die Vorbehalte waren groß. Die Vorzüge nur aufzuzählen,
genügte nicht. In einer umfassenden Schulung konnten
die Konstrukteure sich mit den Möglichkeiten ihres Systems auseinandersetzen.
Dabei hatte wohl jeder sein ganz persönliches
Aha-Erlebnis.
Das Umgewöhnen dauerte eine Weile, denn im ersten Moment
scheint die Arbeit mit Vault mehr Aufwand mit sich zu bringen:
Wer später Bauteile und Baugruppen in der Datenbank wiederfi
nden will, muss die nötigen Daten schon während der Konstruktion
korrekt eingeben. Nach und nach wurden die Konsequenzen
dieser Arbeit sichtbar, und damit war aus den Vorbehalten Akzeptanz
auf der ganzen Linie geworden.
Jetzt wird Zeit gespart
„Zu wissen, dass ich, unabhängig davon, wer eine Zeichnung
erstellt oder zuletzt bearbeitet hat, immer die korrekte, aktuelle
Version bearbeite, ist eine große Erleichterung“, sagt Jörg Kraemer.
Wenn jemand aus dem Team unerwartet ausfällt, können die anderen
ohne Probleme am Projekt weiterarbeiten: Alle dazu nötigen
Informationen sind da. Vor allem das Zusammenstellen der Dokumentationen
ist für Jörg Kraemer und seine Kollegen eine „Lieblingsfunktion“.
Die gültigen Zeichnungen von mehr als 5.000 Einzelteilen
herauszusuchen und gemeinsam mit der Maschinenzeichnung auszugeben,
war „vor Vault“ eine Arbeit von mehreren Tagen. Heute
dauert dieser Vorgang zwei Stunden – vom Erteilen des Suchauftrags
an Vault bis zum Speichern des PDF-Dokuments, das alle
Dateien in der richtigen Reihenfolge enthält. Einmal erstellte und
gespeicherte Plotaufträge von Standardkomponenten aktualisieren
sich quasi von selbst auf die neueste gültige Version. Dadurch
fl ießen alle Änderungen zwischen dem letzten fertigen und dem
aktuellen Auftrag ein.
Kompatibel mit den eigenen Wertvorstellungen
Die Entscheidung für MuM hat sich nicht nur im Hinblick auf die
Arbeit mit Vault gelohnt. Auch wenn es um Updates geht, möchte
man nicht mehr auf MuM verzichten. Mit dem neuen Lizenzmodell
erhält Slickers jedes Jahr die aktuellen Versionen von Autodesk
Inventor und Autodesk Vault als Update. Für die Installation werden
die MuM-Fachleute gebucht – und nach knapp zwei Tagen sind
alle Arbeitsplätze auf dem neuesten Stand und korrekt installiert.
Dazu kommen die Leistungen der Hotline, die im Softwarewartungsvertrag
enthalten sind. „Dann loggt sich jemand per MuM
TeamViewer in unser Netzwerk ein, prüft, woher der Fehler kommt
und gibt uns Tipps oder korrigiert eine Einstellung, so dass wir
zügig weiterarbeiten können“, erzählt Jörg Kraemer. „Das ist genau
so, wie wir uns hier die Zusammenarbeit mit einem Lieferanten
vorstellen.“