Ein Auskunftssystem, das GIS- und verwandte
Daten aus unterschiedlichen
Quellen nicht nur sichtbar, sondern auch
nutzbar macht, wünschte sich die IWB,
der Energieversorger des Kantons Basel-Stadt. Bei der Migration auf AutoCAD
Map 3D von Autodesk wählte man MapEdit
von MuM als Auskunftssystem. Rund zwei
Jahre nach dem „Go live“ von MapEdit
steht nun ein komplettes Geodaten-Warenhaus
zur Verfügung.
IWB versorgt rund 200.000 Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons
Basel-Stadt in der Schweiz mit Strom, Gas, Fernwärme, Trinkwasser und
Telekommunikation. Das Erdgasnetz erstreckt sich über gut 30 Gemeinden
in der Nordwest-Schweiz. Neben dem Transport und der Verteilung
von Energie und Trinkwasser sind auch Bau, Betrieb und Unterhalt der
Anlagen und Leitungsnetze wichtige Kernaufgaben. IWB strebt die Rolle
als „Anbieter von smarten, integrierten Energielösungen mit klarer Fokussierung
auf den Kunden“ an. Im Hinblick darauf waren die Digitalisierung
der Versorgungsnetze und das Nutzbarmachen der Daten ein strategisches
Projekt. „Die Inhalte unserer Werkinformationen sind sehr komplex“,
sagt Michael Berteld, Leiter Dokumentation GIS bei IWB. „Und
unsere Nutzer brauchen sie in ganz unterschiedlicher Zusammenstellung
und Detaillierung.“
Beim Umstieg auf AutoCAD Map musste auch ein Auskunftssystem beschafft
werden, das die überdurchschnittlich großen Datenmengen von
IWB bewältigen konnte. Die Entscheidung fiel für MapEdit von MuM
wegen der Offenheit und Leistungsfähigkeit des Systems. Bei der Implementierung
half die mit MuM seit mehreren Jahren entwickelte vertrauensvolle
Zusammenarbeit.
MapEdit bringt Flexibilität
Nach Abschluss der Migration von Gas, Wasser und Fernwärme können die Mitarbeiter seit April 2015 über MapEdit auf die Daten zugreifen. Nach der Migration der Stromdaten wurde Ende Januar 2017 als letztes der MapEdit Stromexplorer in Betrieb genommen, so dass nun gezielt im Strom Topologien abgefragt werden können. Die Benutzer schätzen die einfache, intuitive Oberfläche. Michael Berteld spricht gar von einem lange erwarteten Philosophiewechsel: „Bislang konnten wir Inhalte nur in Form von einzelnen Themen separat abfragen. Wir konnten z. B. nie Strom zusammen mit Gas, Wasser, Fernwärme und/oder Telekommunikation darstellen. Jetzt geht das endlich. Und wir können nahtlos von Übersichtsdarstellungen bis zum Maßstab 1:1.500 oder größer zur Werkinformation im Maßstab 1:200 bis 1:800 wechseln. Das ging früher nicht.“ Außerdem beeindrucken ihn der schnelle Bildaufbau und die komfortable Druckausgabe auf einen Plotter oder in eine PDF-Datei.
MuM MapEdit liefert den Nutzern bei den IWB
die komplexen Werkinformationen in der jeweils
passenden Zusammenstellung und Detaillierung
Externe Daten integriert
Doch nicht nur Netzinformationen werden dargestellt. Auch
viele externe Informationen wie Wasserschutzzonen, die öffentlichen
Daten des Grundbuchamts oder die Daten des
Baumkatasters sind integriert. So wissen Planer z. B. sofort,
bei welchen Projekten Schutzmaßnahmen für den kantonalen
Baumbestand nötig sind. Auch die Abteilung Asset-Management nutzt heute die GIS-Daten. Leitungen und
Anlagen werden über eine selbst entwickelte Schnittstelle
in die Software OPAL übertragen, dort bewertet und wieder zurück nach MapEdit
übernommen. Sie bilden die Richtlinie für die Jahresplanung
im Ersatz. Der selbst konzipierte Wärmeatlas gibt Auskunft
über die primäre Heizenergie jedes Gebäudes und unterstützt
die Entwicklung und Verfolgung der Netzstrategie,
z. B. den Rückbau des Gasnetzes zugunsten einer CO2-
neutralen Versorgung.
Besonders wichtig ist die Tatsache, dass sich Informationen
über Bauprojekte per MapEdit abfragen lassen – und zwar
sowohl IWB-interne Planungsstände als auch Projekte, die
mit dem Kanton zu koordinieren sind. MapEdit hat dazu
„Einblick“ in das SAP-Projektmanagementsystem, holt von
dort alle Informationen, die die Nutzer brauchen, und tauscht
sie zur Koordination mit dem Kanton Basel-Stadt aus.
Eigene Software-Anpassungen
Dem Thema Schnittstellen wurde viel Beachtung geschenkt –
schliesslich will man die Daten, die an verschiedenen Stellen
im Unternehmen erzeugt werden, nutzen können. So lassen
sich alle Sparteninformationen an das Netz-Berechnungsprogramm
Neplan als Berechnungsgrundlage für Planung
und Projektierung exportieren. „Diese Lösungen haben wir
selbst entwickelt“, erzählt Michael Berteld. „Es ist gut, dass
Software heute so offen gestaltet ist.“ Support durch MuM? –
„Ja, natürlich, wenn es nötig ist“, ist die Antwort. „Aber Vieles
lässt sich prima selbst machen.“ Die Aufzählung geht gleich
weiter: Es gibt eine Schnittstelle zum Leitungskataster der
Kantone Basel-Stadt und Basel-Land. Webservices wurden
integriert, so dass der Austausch von Projektmanagementinfos
zur Koordination weitgehend automatisiert abläuft.
Und Werkinformationen lassen sich im CAD-Format DWG
so für Planer und Projektierer exportieren, dass diese die
Daten ohne Nachbearbeitung als Grundlage für ihre Arbeit
nutzen können.
Sicherheit rund um die Uhr
„Zur Gesamtlösung gehören neben AutoCAD Map 3D und
MapEdit von MuM auch das Praxispaket Map, die Oracle
Datenbank und der Autodesk Infrastructure Map Server
AIMS“, erklärt Michael Berteld, „insgesamt ein umfassendes
Paket.“ Zuverlässigkeit ist oberstes Gebot, schliesslich
gibt es über 700 mögliche Nutzer, und an jedem Arbeitstag
greifen im Schnitt stets 40 Nutzer gleichzeitig auf MapEdit
zu. MuM hat dazu nicht nur eine exzellente Software geliefert,
die nach wie vor kontinuierlich verbessert wird. MuM
hat IWB bei der Migration der Stromdaten unterstützt und
auch geholfen, die Vorgaben zur Systemarchitektur einzuhalten,
die höchste Sicherheit gewährleistet. MapEdit läuft
heute auf zwei physisch getrennten Servern. Das bedeutet:
sicherer Zugriff an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr.