Mit Fusion 360 spart sich das Konstruktionsteam der Dr. Wolff Group den Einsatz einer CAM-Software:
Fusion macht aus der 3D-CAD-Zeichnung direkt das CAM-Programm.
Kosmetikhersteller Dr. Kurt Wolff hat sich für Autodesk Fusion 360
zur Konstruktion seiner Verpackungsmaschinen entschieden
Flexibel auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren,
das ist ein Ziel von Dr. Wolff in Bielefeld. Diese Flexibilität
bezieht sich nicht nur auf die Entwicklung bekannter
Haarpflegeprodukte wie Alpecin und Plantur,
sondern auch auf Verpackungsarten und -größen.
Darum konzipiert und entwickelt das Unternehmen
seine Verpackungsstraßen selbst. Seit die Konstruktionsabteilung
Autodesk Fusion 360 für die Entwicklung
nutzt, sind Präzision und Nachhaltigkeit
spürbar gestiegen.
Der Slogan „Doping für die Haare“ hat sich in vielen Köpfen
festgesetzt, selbst wenn man das Shampoo aus dem Hause
Dr. Kurt Wolff nicht benutzt. Marken wie Alpecin und Plantur
sind heute bekannter als der Hersteller, dabei blickt das Unternehmen
auf eine mehr als hundertjährige Tradition zurück.
Der Apotheker Dr. August Wolff gründete im Jahr 1905 eine
chemisch-pharmazeutische Fabrik, die „Sudbracker Nährmittel
Vinces“, um fabrikmäßig Arzneimittel herzustellen;
sein Sohn Dr. Kurt Wolff ergänzte ab 1937 das Portfolio um
Kosmetikprodukte. Heute gehören die Firmen Dr. August
Wolff GmbH und Co. KG Arzneimittel und die auf Kosmetik
spezialisierte Dr. Kurt Wolff GmbH und Co. KG zur Dr. Wolff
Group und beschäftigen insgesamt rund 650 Menschen.
Mehr Verantwortung
Walter Bergen führt als technischer Leiter der Kosmetiksparte
rund 90 Mitarbeiter – 15 in der Technik, 75 in der Konfektionierung.
„Bei uns ist vieles anders als bei den Kosmetik-Multis“, erzählt er stolz. „Der einzelne Mitarbeiter trägt mehr
Verantwortung, und die Führungskräfte verstehen Prozesse
auch abteilungsübergreifend.“ Damit kann das Unternehmen
sehr rasch auf Veränderungen am Markt reagieren und sein
Angebot anpassen – egal, ob das eine veränderte Rezeptur
ist, durch die ein Shampoo sich auch für jüngere Kunden
eignet, oder eine neue, handliche Packungsgrösse, damit
das originalverpackte Coffein-Shampoo auch im Handgepäck
mitfliegen darf.
Walter Bergen, technischer Leiter
Eigene Verpackungsstrassen
Dieser Flexibilität zuliebe hat man bei Dr. Wolff zusätzlich zur Chemie
eine weitere Kompetenz ausgebaut: Das Unternehmen konzipiert
und entwickelt seine eigenen Abfüll- und Verpackungsanlagen.
„Referenz“ heisst im Fachjargon eine Komplettverpackung: Tuben oder
Flaschengrösse, Form, Verschlussart, -grösse und -farbe, Etikett
und mehr definieren jede Referenz – und bei Kurt Wolff gibt
es davon derzeit etwa 500 verschiedene. Die Konsequenz: Bei
der Konfektionierung kommen 2.500 bis 3.000 verschiedene sog.
Formatteile zum Einsatz. Das sind die Teile der Maschine, die jede
Referenz korrekt befüllen, verschliessen, etikettieren, mit oder ohne
Beipackzettel in einen Karton stellen, und die verschlossenen
Kartons schliesslich bereit zur Auslieferung auf Paletten zusammenstellen.
Dr. Kurt Wolff und sein Vater Dr. August Wolff sind
Sinnbilder für Tatkraft und Innovation. Sie entwickelten
nicht nur Produkte, die bis heute bekannt sind,
sondern nutzten auch moderne Produktions- und
Vermarktungsstrategien.
Neue Maschinen – mehr Präzision
Wenn etwas verändert werden muss, geht es schnell, denn Konstrukteure
und Techniker sind vor Ort, und die Entscheidungswege
sind kurz. „Wir waren schon mit unserem alten, einfachen
CAD schnell“, sagt Walter Bergen. „Aber das war nicht sonderlich
präzise.“
Als eine neue CNC-Fräse und eine Vier-Achs-Drehmaschine angeschafft
wurden, wurde auch ein neues CAD-Programm „fällig“.
Am besten wäre eines, das den Umweg über ein zusätzliches
CAM-Programm ausschaltet und insgesamt deutlich präzisere
CNC-Programme erstellen kann.
Heisser Tipp: Fusion 360 von Autodesk
Ein Maschinenlieferant machte Walter Bergen und sein Team auf
Fusion 360 aufmerksam. Diese Software beherrscht die 3D-Konstruktion
ebenso wie CAM und CAE und stellt für die reibungslose
Zusammenarbeit eine zentrale Plattform in der Cloud zur
Verfügung. Mit Hilfe von Renderings und Simulationen kann man
Passformen und Bewegungen überprüfen, ohne einen Dummy
anzufertigen. Eine Versionsverwaltung ist integriert und, wie von
Walter Bergen gewünscht, braucht man keine zusätzliche Software
für die CNC-Programmierung.
Testen, lernen, anwenden
Besonders praktisch: Interessenten können von der Autodesk-
Webseite eine Testversion herunterladen und diese 30 Tage lang
kostenlos ausprobieren. Die ersten Versuche mit der Testversion
waren erfolgreich. Fusion 360 erfüllt die Ansprüche der Konstrukteure.
Doch ohne Schulung wäre der Umstieg nicht sinnvoll. Die
Osnabrücker MuM-Niederlassung (Mensch und Maschine At Work)
bot ein Komplettpaket aus Software und Schulung an, und die
Techniker von Dr. Wolff sahen hier beste Voraussetzungen für eine
optimale Betreuung. Einerseits ist der regionale Bezug gegeben,
andererseits ermöglicht das Systemhaus durch seine Zugehörigkeit
zum MuM-Konzern den Zugriff auf eine grosse Zahl kompetenter
Berater.
Das Team war begeistert. Die Umstellung auf die neue „3D-Denke“
fiel leicht; die Möglichkeiten der Zusammenarbeit brachten Spass.
Der Wissenstransfer verlief problemlos: Auf eine Einführung folgte
eine Inhouse-Schulung, bei der die Wolff-spezifischen Anforderungen
besprochen wurden. Wenig später erhielten die Konstrukteure
eine Nachschulung, die sich explizit mit den Herausforderungen
der Vier-Achs-Konstruktion befasste.
Dass Alpecin ein Dauerbrenner ist, liegt auch an einer marktgerechten Verpackung. Die Abfüll- und Verpackungsstrassen
bei der Dr. Wolff Group entstehen heute mit Hilfe von Fusion 360
So präzise wie nötig
Die Begeisterung hat auch im Alltag mit Fusion 360 nicht nachgelassen.
Das liegt an der einfachen Bedienung und den überzeugenden
Ergebnissen. Es gibt, so Walter Bergen, einen klaren Weg
zum Ziel und nicht verwirrend viele verschiedene Möglichkeiten.
Neue Mitarbeiter können sich daher schnell einarbeiten.
Die Präzision hat sich im gewünschten Mass gesteigert; die Abläufe
sind nachvollziehbar geworden. Noch wichtiger sind die gute Dokumentation
aller Teile und die Reproduzierbarkeit. Über SAP können
alle Beteiligten – von Entwicklung über die Techniker bis zur
Qualitätskontrolle – auf die Dokumentationen zugreifen. Und natürlich
macht der direkte Weg vom CAD auf die CNC-Maschine
die Kommunikation mit den Maschinenbauern leichter. Für Walter
Bergen war die Entscheidung für Fusion 360 goldrichtig: „Dank
MuM hatten wir das Gesamtpaket: eine praktische Software, die
genau das tut, was wir brauchen, und Schulungen, die an unsere
Bedürfnisse angepasst waren. Durch Fusion 360 konnten wir Kosten
und Lieferzeit um mindestens 40% reduzieren. So soll das
doch sein!“