Im Ladenbau ticken die Uhren anders als beim Architekten: Die Planungsphase beträgt nicht Monate, sondern oft nur wenige Tage. Bohnacker Store Solutions hat sich trotzdem für den Umstieg auf Revit Architecture entschieden – und ist von dem Schritt mehr denn je überzeugt.
Ohne komplette Store-Konzepte geht im Einzelhandel heute nur noch wenig. Sie tragen dazu bei, dass Shopping als positives Erlebnis wahrgenommen wird und ein fester Bestandteil heutiger Freizeitgestaltung geworden ist. Erlebniswelt lautet denn auch das Zauberwort für mehr Umsatz im „Offlinehandel“. Von Fashion, Sport oder Lifestyle in den Shopping Malls bis hin zum Fachmarkt in der Vorstadt, kaum eine Branche, die bei Ladendesign und Produktpräsentation nicht auf diesen Trend setzt.
Doch jede Branche hat ihre Besonderheiten und jeder Verkaufsraum ist anders als die anderen. Deshalb erfordern sowohl Konzeption als auch Realisierung solcher anspruchsvollen Projekte viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl, perfektes Projektmanagement und vor allem eine Menge Know-how.
Store-Konzept für Intersport in Klagenfurt
Know-how gepaart mit Flexibilität
Zu den führenden Anbietern auf diesem Gebiet zählt Bohnacker Store Solutions aus Blaubeuren. Das als Bohnacker Ladeneinrichtungen vor 30 Jahren gegründete Ladenbauunternehmen mit aktuell 45 Mitarbeitern agiert heute europaweit. „Wir entwickeln individuelle Raumkonzepte, die eine Atmosphäre mit Erlebnischarakter schaffen und die Produkte perfekt in Szene setzen“, erklärt Thomas Chmielewski die Philosophie des schwäbischen Planungsspezialisten.
Der studierte Innenarchitekt ist zusammen mit seinem Team bei Bohnacker für das Konzept und das Design verantwortlich. Arbeiten, die ohne moderne CAD- und Visualisierungstechnologien nicht zu stemmen wären.
Gearbeitet wird in Blaubeuren heute ausschliesslich in 3D, seit vielen Jahren schon mit Softwareprodukten von Autodesk und seit 2009 mit Revit Architecture – an insgesamt fünf Arbeitsplätzen. Für einige Modellierungs- und Renderingaufgaben kommt zudem noch Autodesk 3ds Max zum Einsatz, das schon vor Revit angeschafft wurde. Thomas Chmielewski: „Als Ladenbauunternehmen stehen wir täglich vor der Herausforderung, sehr schnell Vorschläge präsentieren zu müssen. “Sehr schnell heisst: Bei einem ganz normalen Projekt aus dem Bereich Ladenbau darf so etwas nicht länger als zwei, drei Tage dauern. Spätestens dann möchte der Kunde erste Ergebnisse sehen, die dann aber oft noch mehrfach geändert werden. „Deshalb haben wir ein Tool gesucht, mit dem wir sehr flexibel sind, schnell etwas ändern können und diese Änderungen sofort visualisieren können“, erklärt Thomas Chmielewski die Entscheidung zugunsten von Autodesk Revit Architecture.
Neuer Mitarbeiter-Shop für die Unternehmensgruppe fischer: Wandregale und Unterschränke sind als Baukasten konzipiert.
Vorschau wird viel genutzt
Ein Beispiel ist die von ihm gerne genutzte Vorschau. „Man benötigt nicht immer realistische Darstellungen, die zuvor aufwändig gerendert werden müssen. Vor allem in der Anfangsphase, wenn man das Konzept bespricht, möchte man den Kunden nicht vor vollendete Tatsachen setzen, sondern ein wenig Raum lassen und diskutieren.“ Dafür eigne sich die Vorschau von Revit sehr gut, zumal inzwischen auch die Möglichkeit besteht, Schattierungen darzustellen und Bilder als JPEG-Format zu exportieren.
Natürlich entstehen bei Bohnacker nicht nur neue Verkaufsräume, oft geht es darum, bereits existierende Ladengeschäfte so umzugestalten, dass trotz neuem Design der Charakter nicht verloren geht. „Solche Projekte erfordern nicht selten ein besonderes Feingefühl, zum Beispiel, wenn eine gewisse Tradition bewahrt und bestehendes Mobiliar in die Planung miteinbezogen werden soll.“ Auch bei diesen Aufgaben hat sich Revit als sehr gut einsetzbar erwiesen, nicht zuletzt wegen seiner vielen Möglichkeiten, deren Nutzung es – trotz der selbsterklärenden Bedienphilosophie – allerdings auch zu erlernen gilt.
Mit Revit konstruierte Display-Lösung.
Wechsel zu Mensch und Maschine
Bei dem Autodesk-Händler, von dem 2009 die fünf Revit-Lizenzen erworben wurden, gab es eine zweitägige Grundschulung. Mit diesem Basiswissen legte man erstmal los. Doch die Lernkurve stieg schnell an und es tauchten zunehmend Fragen auf, die grösstenteils unbeantwortet blieben. „Den Support, den wir uns gewünscht haben, konnte der Händler leider nicht leisten. Deshalb haben wir nach einem Jahr umgesattelt und sind 2010 zu Mensch und Maschine gegangen.“ Eine Entscheidung, die man bei Bohnacker nicht bereut hat. „Die zweitägige Familien-Schulung über den Einsatz von Revit speziell im Ladenbau hat bei uns einen regelrechten Produktivitätsschub ausgelöst“, sagt Thomas Chmielewski. Auf die Hotline von Mensch und Maschine, die regelmässig genutzt wird, möchte er ebenfalls nicht mehr verzichten. „Man bekommt auch bei kniffeligen Fragen in der Regel sofort eine Antwort. Oder man wird innerhalb eines Tages von einem Mitarbeiter zurückgerufen.“
Fazit Bis hin zur Parametrik werden inzwischen fast alle Möglichkeiten, die Autodesk Revit Architecture bietet, bei Bohnacker nicht nur beherrscht, sondern aktiv genutzt. Hierzu zählen auch Herausforderungen, an die man beim Thema Raumkonzept zunächst nicht denkt, beispielsweise die Konstruktion von Display-Lösungen. Thomas Chmielewski: „Schauen Sie sich zum Beispiel den Ständer an, das geht dann schon ziemlich in Richtung Maschinenbau. Auch diese Aufgaben setzen wir mit Revit inzwischen perfekt um, auch wenn wir beim Thema Genauigkeit am Anfang noch etwas improvisieren mussten.“