Schon bei der Unternehmensgründung von ATe-s im
Jahr 1997 hat sich Herwig Reischl für ecscad als Software
für die Elektroplanung entschieden. Seither hat
er Anlagen aus unterschiedlichsten Branchen „Leben
eingehaucht“. Unterstützt von seinen MuM-Betreuern
hat ATe-s einen automatisierten Systembaukasten
entwickelt, der die Planung beschleunigt und Fehlerquellen
minimiert.
Herwig Reischl hatte rund zehn Jahre lang Erfahrungen in
der Elektroplanung gesammelt, als er 1997 die AT Equipment
and Services GmbH (ATe-s) gründete. Er ist nach wie
vor geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens.
Die Anlagen, die er mit seinem Team geplant, montiert und
in Betrieb genommen hat, sind vielfältig: Da gibt es kleine
Lösungen, wie Misch-, Wäge- und Dosiereinrichtungen,
aber auch komplette Zementwerke. Das Unternehmen
bedient damit unterschiedlichste Branchen, von der Baustoff-
und Lebensmittelindustrie über die Papier- und Abfallindustrie bis zur Wasserversorgung und Energieerzeugung.
Doch Herwig Reischl weiss: „Für uns Automatisierer sind alle
Industrieanlagen im Wesentlichen gleich. Sie bestehen aus
Aktoren, Sensoren und Motoren in unterschiedlicher Grösse,
Ausführung und Anordnung.“ Planer tun also immer wieder
das Gleiche – Routineaufgaben, die bekanntlich dazu führen,
dass schnell Fehler gemacht werden. Darum war ihm ein
wichtiges Anliegen, diese Arbeiten zu standardisieren.
Mag.a. Susanne Schuhmayer, Projektkoordination und Softwareentwicklung
und Herwig Reischl, Geschäftsführender
Gesellschafter, AT Equipment and Services GmbH
ecscad kann mehr als planen
Dass Herwig Reischl sich schon 1997 für ecscad von MuM
als CAE-Lösung entschieden hatte, hatte ganz praktische
Gründe. Er musste häufig Daten von Anlagenbauern weiterbearbeiten.
„Unsere Partner haben uns die Daten im DWG Format
zugeschickt, und wir brauchten eine Software für
die Elektroplanung, die dieses Format und die Technologie
dahinter nutzen“, sagt der Unternehmer. „Die Software
ecscad überzeugte zusätzlich durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“
Damals musste ATe-s das Zusatzmodul ecsR&I für die Projektierung in Verfahrens-, Mess- und Regeltechnik noch zusätzlich erwerben. Heute gehören diese Funktionen und Symbole zum
Leistungsumfang der Software: hunderte Symbole und deren
Attribute nach DIN 19227, Verarbeitungsfunktionen für Rohrleitungen
und automatisch generierte Listen sowie Online-Querverweise
vom R&I-Schema zum Stromlaufplan und von der Messstelle zum
Typical. „Damit können wir Geräte oder Systemteile mit allen Aspekten in Form von Makros unter einer einheitlichen Loop-Nummer abbilden“, berichtet Herwig Reischl. „Das war Voraussetzung für eine weitgehende Automatisierung der Planungsarbeit.“
Systembaukasten mit Typicals
Anfangs ging man bei ATe-s den „klassischen“ Weg und kopierte
bei größeren Anlagen ähnliche Baugruppen und passte sie an die
Gegebenheiten der jeweils neuen Position an. Mag.a. Susanne
Schuhmayer, die bei ATe-s für Projektkoordination und Softwareentwicklung
zuständig ist, erklärt: „Man kopierte also zuerst einmal
die Symbole und fügte anschließend untergeordnete Teile, Verbindungsinformationen und die jeweilige Programmierung hinzu. Da hat man leicht mal einen Schritt vergessen.“
ecscad ermöglicht mit seinen Makros, solche Fehlerquellen auszuschalten. „Heute erstellen wir einmalig den Stromlaufplan einer öfter benötigten Einheit, z. B. einen Frequenzumrichter mit allen Anschlüssen. Dieses Typical speichern wir als ecscad-Makro“, erläutert Herwig Reischl. „Parallel dazu legen wir den Artikel in der Produktdatenbank ab. Im Falle des Frequenzumrichters gleich
als Gruppe mit Kommunikationsanschaltung, Filter und vorgeschaltetem
Motorschutzschalter.“ Auch die zugehörigen Module
der Automatisierungssoftware werden hinterlegt, und das Typical
kann später automatisiert in die Gesamtdokumentation übernommen
werden.
Stunden statt Tage
Um die Typicals leicht zu verwalten, hat Susanne Schuhmayer
eine MS-SQL-Server-Datenbank aufgebaut – mit MS Access als
Frontend. Damit kann man nun die einzelnen Einheiten mit ihren
Eigenschaften und Bestandteilen in einer Loop-Nummeranlegen und das elektrotechnische Typical zuordnen. Die Software generiert anschließend automatisch den relevanten Teil des Stromlaufplans. „Früher war ich bei einem Projekt mit ca. 120 Ventilen drei bis vier Tage allein mit der Programmierungbeschäftigt“, erinnert sich Herwig Reischl. „Heute erledige ich ein Projekt mit rund 500 Motoren, Aktoren und Sensoren in gut drei Stunden.“
Schnellere Inbetriebnahme
Die Automatisierung der Elektroplanung beschleunigt nicht nur
die Entwicklung, sondern auch spätere Änderungen. Die Verwendung
abgeschlossener, getesteter Makros wirkt sich vorteilhaft
auf die Umsetzungszeit und -qualität aus. Sämtliche Detaillisten
können im Excel-Format mit den Kunden ausgetauscht werden
und stehen bereits während der Konfiguration zur Verfügung. Das
hält die Zeiten für die Inbetriebnahme kurz. Das Gleiche gilt für die
Stillstandzeiten bei Änderungen im laufenden Betrieb, wenn die
Software per Fernwartung eingespielt wird.
„Wir haben von MuM nicht nur exzellente Software erhalten, sondern
wurden auch kompetent unterstützt. Nur so konnten wir ein
System schaffen, das die Anlagenentwicklung flexibilisiert und zugleich
beschleunigt“, sagt Susanne Schuhmayer. „Andere reden
von Industrie 4.0, wir sind schon da.“
Die Rocket Mill RM 2.50 double des Kärntner Anlagenherstellers
A TEC Production & Services GmbH macht aus Kunststoffabfällen
wertvolle Sekundärbrennstoffe. Die komplexe Elektrodokumentation
der Rocket Mill stammt von ATe-s und wurde weitgehend
automatisiert mit ecscad entwickelt.