Die Apfelböck Ingenieurbüro GmbH hat, unterstützt durch MuM,
BIM eingeführt und profitiert von der Methode, auch wenn die
Auftraggeber kein BIM-Projekt fordern
Um BIM in allen Gewerken umzusetzen, hat die Apfelböck Ingenieurbüro GmbH eine umfassende Strategie erarbeitet. MuM war als Beratungs- und Ausbildungspartner dabei und hat das Team u. a. bei der Softwareauswahl und beim Umsetzen des Pilotprojekts unterstützt. Zum Ende der Pilotphase ist klar: Der Nutzen ist größer als anfangs vermutet.
Effizient, funktional, modellbasiert, transparent und innovativ – das sind die
Grundsätze des Planens und Bauens der Apfelböck Ingenieurbüro GmbH
in Dingolfing, Landau/Isar und München. Das familiengeführte Unternehmen
beschäftigt 80 Mitarbeitende. Tragwerksplanung, Technischer
Hochbau, Brandschutz, Heizungs-, Klima-, Lüftungs-, Sanitär- und Sprinklerplanung,
Elektro, MSR und regenerative Energien bei Bestands- und
Neubauten sind die Kernkompetenzen des Büros. Bei vielen Projekten
übernimmt Apfelböck auch die Generalplanung. Die Aufträge kommen
von der öffentlichen Hand, von privaten Bauherren und Industrieunternehmen.
Bevor die Kundschaft fragt
Der konsequente Blick nach vorn ist ein Grundstein für den Unternehmenserfolg.
Geschäftsführung und Mitarbeitende haben neue Technologien im
Blick und prüfen kontinuierlich, wo sich der Einsatz lohnt. Das gilt auch
für BIM: Lange bevor die ersten Kunden nach BIM-Projekten fragten,
gab es intern Sondierungen und Vorträge zu der Methode. Das Resultat:
BIM sollte eingeführt werden.
Externes Know-how, internes Engagement
Das bürointerne Know-how wurde systematisch aufgebaut; MuM
wurde aufgrund des Ausbildungskonzepts BIM Ready und der
langjährigen Beratungskompetenz als Partner ausgewählt. Intern
entstand ein elfköpfiges Team interessierter Mitarbeitender aus allen
Gewerken. „Wir haben Kolleginnen und Kollegen gezielt angesprochen,
aber natürlich auch diejenigen berücksichtigt, die sich selbst
gemeldet haben“, erzählt Anna Theer, die zu den ersten gehörte,
die zur BIM Konstrukteurin und BIM Managerin ausgebildet wurde.
Heute ist sie für die unternehmenseigenen BIM-Standards und für
die Strategie verantwortlich.
Neue Rollen, neue Funktionen
Die Arbeitsweise grundlegend zu ändern, ist komplex. Neben der Auswahl der passenden Software muss sichergestellt sein, dass alle Beteiligten die Methode verstehen und ungewohnte Rollen mit neuen Funktionen übernehmen. Workshops mit einer MuM-Expertin halfen, dieses Know-how zu etablieren. Auch bei der Softwareauswahl stand MuM dem BIM-Team zur Seite. Das Ergebnis: Die Gewerke Hochbau und Tragwerksplanung nutzen heute eine andere Modellierungssoftware als der HLS-Bereich – und der Datenaustausch funktioniert einwandfrei.
Interne Standardisierung
Effiziente Zusammenarbeit intern und extern ist gewährleistet, wenn sich alle Beteiligten an Standards und Vorgaben halten. Auf rund 30 Seiten ist die BIM-Strategie dargelegt. Hier sind u. a. rund 30 Anwendungsfälle definiert: Eine Beschreibung der jeweiligen Abläufe und eine kurze Erklärung, welche Rolle der Anwendungsfall im gesamten Projektablauf spielt. Prozesslandkarten visualisieren die Vorgaben. „Die Anwendungsfälle gibt es auch ohne BIM, z. B. Projektstart oder Schlitz- und Durchbruchsplanung“, erklärt Anna Theer. „Im Rahmen der BIM-Einführung haben wir sie aber erstmals klar beschrieben. Das hilft uns auch bei Nicht-BIM-Projekten.“
Vorlage als Leitfaden
Zusätzlich zum Strategiepapier wurde eine Projektvorlage entwickelt, die bei neuen Projekten als Grundlage für die Modellierung verwendet wird. Außerdem gibt es eine allgemeine Modellierungsrichtlinie, die unabhängig von der verwendeten Software festlegt, welche Vorgaben für die Modellierung gelten.
Pilotprojekt für die Automobilindustrie
Der Schritt von der Theorie in die Praxis war kurz: Die erarbeiteten Dokumente und Vorgaben sollten sich beim Bau einer Lagerhalle bewähren, in die eine Werkstatt sowie Umkleideräume, Büros und Sozialräume integriert werden sollten. Ein externer BIM-Manager unterstützte das Planungsteam. Richtlinien und Anwendungsfälle wurden intensiv geprüft und wo nötig angepasst. Nicht nur das Planungsteam kam mit der Methode gut zurecht; auch der Auftraggeber und externe Projektpartner waren sowohl mit dem Prozess als auch mit dem Ergebnis höchst zufrieden.
Nutzen schnell erkennbar
Schon beim Pilotprojekt zeigten sich viele Vorteile, die später noch klarer hervortraten: Der Austausch der Projektbeteiligten war deutlich intensiver. Darum gab es später weniger Änderungen, und der Bauherr profitierte von der Kosten- und Terminsicherheit. Auch war es für den Bauherrn, den Koordinator und andere Beteiligte einfacher, das visualisierte Modell zu betrachten, als 2D-Pläne zu studieren. Die regelmäßigen Kollisionsprüfungen mittels „Data- Drops“, bei denen alle Fachmodelle zu einem definierten Zeitpunkt zusammengeführt wurden, erhöhten die Planungs- und Modellqualität.
Mit MuM ans Ziel
„MuM bringt ungeheuren Elan mit und hat uns immer wieder motiviert, unsere Ziele zu erreichen“, erzählt Anna Theer. Auch wenn Lösungen nicht immer auf der Hand lagen, ist es den Experten stets gelungen, in nützlicher Zeit Antworten zu finden.